Liebe Freunde,
eine Zusammenfassung des letzten Törns und ein kleines Fazit des hinter uns liegenden Sommers folgen.
Der letzte Sommertörn in diesem turbulenten Jahr 2024 ist zu Ende. Wir starteten mit 8 Crew in Kappeln. Bei bestem Westwind wurden wir geradezu nach Osten gespült, getrieben und geweht. Bis Fehmarn konnten wir mitten durch das Schießgebiet Todendorf nahe unter Land segeln. Damit profitierten wir vom frischen Wind, ohne die hohen Wellen abreiten zu müssen. Von Fehmarn bis Rostock allerdings wurde die ELIDA von den Wellen schräg von hinten nach vorne durchgeschüttelt und wir hatten mehr Seekrankheit, als es der Crew lieb war. Die Medizin milderte dann das Elend und wir konnten die dritte Etappe dieser langen (ca. 160 sm) Seereise nach Greifswald starten. Wer das enge Hiddenseefahrwasser kennt, darf sich mitfreuen, dass wir größtenteils im Hellen dieses Revier fahren durften. Ab Stralsund war es nur noch eine Revierfahrt ohne Seekrankheit, aber einem klasse Segelwetter.
Leider mussten wir unseren Anlasser in Kappeln noch einmal ausbauen. Ein Spezialist mit einem Anlasserprüfstand stellte fest, dass eine der 4 niegelnagelneugewickelten Spulen nicht funktionierte. Außerdem stellte er fest, dass es keine Ersatzteile mehr für diesen Anlasser gibt, aber es einen „Ersatzmodell“ gibt, dass man natürlich erst anpassen muss und dann einen neuen Flansch konstruieren muss, um ihn an die Maschine der ELIDA dann anbauen zu können. Wir konnten allerdings die Maschine starten, wenn wir das Anlasserritzel händisch in die Schwungscheibe der Maschine drückten. Die große Anlasserrevision werden wir dann im Winter durchführen, wenn der Kutter unter seiner Winterplane liegt und nicht mehr bewegt werden muss.
Inhaltlich haben wir uns mit dem Heilandsruf aus Matthäus 11,28-30 beschäftigt. Wir reflektierten,
- dass wir immer zu Jesus kommen können und wie das geschehen kann,
- was Jesus Joch ist,
- was „von Herzen“ bedeutet,
- wie wir unsere Seele hören und mit ihr reden uvm.
Ein Crewmitglied sagte in der Wochenabschlussrunde: „In unseren Bibelgesprächszeiten bekamen wir geistliches Schwarzbrot und haben Fragen bewegt, die im normalen Leben noch nicht gestellt wurden!“ Das war für unser ELIDA-Konzept eine sehr mutmachende Aussage, denn wir möchten gute Fragen stellen, die uns im Leben weiterhelfen und mit der ELIDA-Community gemeinsam beantwortet werden.
Nun muss ich auch einen Sommertörnrückblick wagen! Ich stelle fest, dass wir gearbeitet, gebetet und geglaubt haben. Unser Glaubenswagnis bestand darin, dass Jesus uns im Sommer segelnderweise in Fahrt haben möchte. Dazu haben wir alle Ideen angehört und geprüft. Wir haben uns jeden Monat zum Beten getroffen und jeden aufgefordert, unser Glaubensprojekt mitzumachen. Auf der Werft haben wir immer wieder auf die „Wagnis-Verheißung“ von Jesus hingewiesen und registriert, dass man uns sehr genau in unserem Treiben beobachtet hat. Wir haben den Aluminiummast bestellt, bevor die Behörde uns den neuen Mast genehmigt hatte. Bei der Besichtigung wurden wir von der Behörde gefragt, warum wir das alles machen, obwohl wir noch nicht wissen, ob wir unsere Stabilität bestehen werden.
Die Behörde legte noch einmal 20 Punkte nach, die wir erfüllen mussten. Für einen eigenen Stabilitätstest hatten wir keine Zeit mehr und beschlossen, den amtlichen Test trotzdem durchzuführen. Die Behörde ließ sich darauf ein, wenn der Überschlag der Vorausberechnungen ein positives Ergebnis ergeben würde, wir die Freigabe für diesen Sommer bekommen, obwohl das Stabilitätshandbuch noch nicht geschrieben wurde. Wir bekamen das Sicherheitszeugnis für diesen Sommer ausgestellt. Alle, die uns beobachtet hatten konnten erleben, dass unser Glaubenswagnis für uns erfolgreich verlaufen ist. Unser Gott hat uns nicht im Stich gelassen!
Die Beobachtung der ELIDA war beendet! Und dann kam unser Wasserschaden im Maschinenraum und unser Anlasser ging kaputt. Wir fanden einen Elektromaschinenbau in Rostock, der uns den Anlasser in time reparieren wollte. Das dauerte leider 6! Wochen. Wir informierten unsere Crew über diesen Umstand und vertrauten, dass wir in See stechen könnten. Leider hat das nicht geklappt und wir überlegten uns kreative Alternativen (Schleppen und Segeln nach Wolgast). In Wolgast kam ein Trupp Männer an Bord, die den gelieferten nicht funktionierenden Anlasser auseinandernahmen und eine handvoll Fehler entdeckten. Wir bekamen den Anlasser händisch zum Laufen und konnten dann noch am Wochenende ablegen und nach Stralsund segeln, wo die ELIDA-Crew an dem Open-Air Gottesdienst beteiligt war. So wurden wir noch in dieser Woche zu Segen für Stralsund.
Dieser Sommer war voll von Anfechtungen und Anstrengungen, aber wir waren in Fahrt und konnten die restlichen 6 Wochen die verabredeten Häfen ansegeln. Die Ehre gebührt Jesus, der sich zu unseren geistlichen, geistigen und leiblichen Bemühungen gestellt hat. Das wir die Stabilitätswerte der Behörde erreicht haben und das Sicherheitszeugnis bekommen haben, ist alles andere als sicher oder gar selbstverständlich gewesen. Die ELIDA hat im Punkto Glauben an JESUS ein großes Zeichen gesetzt. Vielleicht werden wir zum Trendsetter und die Schiffsbetreiber in der traditionellen Szene werden anfangen dem Herrn Jesus zu vertrauen. Aber das ist eine andere Geschichte, die wir nicht verantworten, sondern der, der die Herzen der Könige wie Wasserbäche lenken kann! (Sprüche 21,1)
Noch ein Wort zum Geld.
Danke!
Wir hatten immer genug Geld, um alle Rechnungen bezahlen zu können. Immer wieder denke ich, ob es wohl angemessen ist, in so ein altes Schiff soviel Geld zu stecken:
– Stahl für den Ballast unter dem Kiel 4.000,00€
– Alumast wegen der Stabilität 5.500,00€
– Dyneemawanten wegen Gewichtsreduzierung 3.000,00€
– Mastanbauteile 1.500,00€
– Stabilitätshandbuch ca. 6.000,00€
Und dann entdecke ich, dass wir kein Club zum Erhalt der Traditionsschifffahrt sind, sondern eine geistliche Unternehmung, die Seelen für die Ewigkeit gewinnt, Christen motiviert und für einen evangelistischen Lebensstil befähigt und für den Wert einer einzigen Seele gibt es keinen Preis, der zu hoch ist. Jesus hat den höchsten Preis bezahlt, weil jeder Mensch IHM unfassbar viel Wert ist.
Danke also für alle eure großzügige finanzielle Unterstützung. Sie ist eine gute Investition in das Reich Gottes!
Es grüßt euch herzlich,
euer Skipper,
Martin